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HI-LING

LINGUISTIK AN MITTELSCHULEN

UNIT 2: VIOLATION OF MAXIMS

Lektion 1: Semantische Relationen

Die in dieser Lektion verwendeten Begriffe beschreiben die vielen Möglichkeiten, wie verschiedene Wörter in Beziehung zu anderen Wörtern stehen können.

Schlüssel-konzepte

  • Synonyme

  • Antonyme

  • Homophone

  • Homonyme

  • Polysemie

  • Puns/Wortspiele

Synonyme und Antonyme

Denke über Wörter nach, die fast dasselbe bedeuten. Diese Wörter werden Synonyme genannt. Synonyme teilen die meisten semantischen Merkmale und ihre Unterschiede sind subtil.

 

Synonyme sind Wörter, die in einem Satz voneinander ersetzt werden können. Sie sind beim Schreiben wichtig, weil sie deine Texte interessanter machen und du Wiederholungen vermeiden kannst. Es kann dir auch helfen, ein/e bessere/r Schriftsteller/in oder Sprecher/in zu werden. Zum Beispiel ist es aufregender zu sagen "der Schmetterling flatterte vorbei" als "der Schmetterling flog vorbei." Das mehrmalige Verwenden desselben Wortes kann deinen Schreibstil langweilig machen. Also kannst du Synonyme wie "wunderschön" oder "umwerfend" statt "schön" brauchen.

 

Aber, achte darauf: Nicht alle Synonyme passen zu jeder Situation. Überlege, ob du dich in einem formellen oder informellen Rahmen befindest. Einige Wörter sind zum Beispiel förmlicher als andere. Wenn du Freunden erzählst, was du dir am Mittag für Essen "gekauft" hast, wäre es unpassend das Verb "kaufen" mit "erwerben" zu ersetzen. Menschen, die eine zweite Sprache lernen, verwenden manchmal zu viele solcher formellen Wörter, was sie ein wenig steif oder altmodisch erscheinen lässt.

 

Denke auch daran, dass einige Kulturen spezielle Bedeutungen haben können. Ein Wort, welches an einem anderen Ort in Ordnung ist, kann anderswo sowohl gut wie auch schlecht sein, was zu Missverständnissen führen kann. Sei ausserdem vorsichtig mit Synonymen, die eine lustige oder sarkastische Absicht haben können, denn sie falsch zu verwenden, könnte jemanden verärgern.

 

Es gibt auch bestimmte Wörter, die oft mit einem anderen Wort in Verbindung gebracht werden. Diese werden als Kollokationen bezeichnet und sind tief in einer Sprache verwurzelt. Die Verwendung eines Synonyms kann dann ungewohnt klingen. Zum Beispiel sagst du "starker Kaffee" und nicht "mächtiger Kaffee".

Activity 1: Title

Description

Übung 1 (10')

Schreibe einen Text über dein Tarum-Raiseziel. Brauche dabei so viele Synonyme wie möglich.

Übung 2

Finde das Wort, das nicht passt und erkläre warum:

  1. fröhlich, heiter, düster, glücklich, munter

  2. schlank, dünn, fettleibig, schmal, mager

  3. wenig, viel, massenhaft, etliche, einiges

  4. ruhig, friedlich, chaotisch, gelassen, idyllisch

  5. köstlich, lecker, fade, fein, schmackhaft

  6. weise, intelligent, töricht, clever, hell

  7. freundlich, liebenswürdig, feindlich, gesellig, herzlich

Antonyme

Die Gegenspieler der Synonyme sind die Antonyme. Während Synonyme ähnliche Bedeutungen haben, sind Antonyme Gegenteile. Zum Beispiel ist "schlecht" das Antonym von "gut", während "ausgezeichnet" ein Synonym ist.

Komplementarität:

Einige Antonyme haben eine klare und direkte Unterscheidung wie "tot" und "lebendig" oder "stopp" und "los". Wir bezeichnen dies als Komplementarität.

Gradierbarkeit:

Es gibt jedoch auch komplexere Antonyme, wie "schön" und "hässlich". Diese Adjektive repräsentieren Gegensätze, aber ihre Bedeutung kann subjektiv sein, abhängig von persönlichem Urteil. Der Grad von Schönheit oder Hässlichkeit wird vom Beobachter bestimmt. Stelle dir diese Adjektive auf einem Spektrum mit gegenüberliegenden Polen vor. Der Sprecher kann entscheiden, wo er ein Objekt auf diesem Spektrum platzieren möchte, weshalb diese Antonyme als gradierbar bezeichnet werden.

Exklusivität:

Wenn ein Objekt nicht eindeutig in eine der oben genannten Kategorien passt, könnte es zu einer dritten Kategorie gehören. Zum Beispiel, wenn ein Objekt nur eine Sache gleichzeitig sein kann oder nur eine Rolle spielen kann, wie weiß und nicht schwarz zu sein, nennen wir das Exklusivität. Ein weiteres Beispiel für Exklusivität ist, dass die Tante eines Babys nicht auch sein Onkel sein kann, da diese Rollen sich gegenseitig ausschließen.

Wähle die geeignete Kategorie aus, die zu dieser Antonym-Beziehung passt: gravierbar, exklusiv, komplementär.

 

  1. Gross – klein 

  2. Falsch – richtig 

  3. Eltern – Kind 

  4. Kaufen – verkaufen 

  5. Schnell – langsam 

  6. Verheiratet – ledig

Übung 3

Wortspiele, Homophone, Homonyme etc.

Wortspiele und linguistische Mehrdeutigkeit

Die Bilder, die du siehst, werden Wortspiele genannt. Sie sind humorvoll, weil sie mit Worten spielen und lustige doppelte Bedeutungen erzeugen. Sie werden oft in Rätseln und Witzen verwendet. Jetzt wollen wir dies aus linguistischer Perspektive erkunden. Leider könnte dies das Risiko bergen, die Witze zu zerstören, indem erklärt wird, wie sie funktionieren.

 

Rätsel: Ich bin nicht lebendig, aber ich wachse; Ich habe keine Lungen, aber ich brauche Luft; Ich habe keinen Mund, aber Wasser tötet mich. Was bin ich?

 

AntwortFeuer. (Das Wortspiel liegt hier in der metaphorischen Beschreibung von Feuer, das "wächst" und "Luft braucht", um zu bestehen, obwohl es kein lebendiges Organismus ist.)

Witz: Was macht ein Mathematiker beim Skifahren? - Er rechnet mit Brüchen.

 

Erklärung: Brüche können sowohl ein mathematisches Phänomen wie auch als Knochenbrüche verstanden werden.

Homophones:

Es gibt verschiedene linguistische Phänomene, die zu Mehrdeutigkeit. Eines davon sind Homophone, also Wörter, die gleich klingen aber unterschiedliche Schreibweisen haben.

"reist" (2. Pers. Sg. zu reisen)

"reisst" (3. Pers. Sg. zu reissen)

"reihst" (2. Pers. Sg. einzureihen)

Homographe:

Auf der anderen Seite haben wir Homographen, also Wörter, welche die gleiche Schreibweise haben aber unterschiedliche Bedeutungen und manchmal sogar unterschiedliche Aussprachen.

 

"modern" (etwas beginnt zu modern, wird faul)

"modern" (etwas ist zeitgemäss, neuartig)

"umfahren" (etwas aus dem Weg gehen)

"umfahren" (etwas anfahren, so dass es umfällt)

Homonyme:

Zunächst haben wir Homonyme, die sowohl Homophone als auch Homographen sind, aber dennoch unterschiedliche Bedeutungen haben.

 

"Bank" (Gegenstand zum Sitzen im Park)

"Bank" (Ort um Geld anzulegen)

"Kiefer" (Baum)

"Kiefer" (Gebiss)

 

Polysemie:

Polysemie beschreibt Wörter, Morpheme oder Syntagmen mit mehreren unterschiedlichen Bedeutungen, die jedoch eine gewisse Ähnlichkeit oder einen begrifflichen Zusammenhang aufweisen. Polyseme Wörter sind mehrdeutig, wobei die Mehrdeutigkeit subtiler und weniger offensichtlich sein kann als bei einfach zweideutigen Wörtern (z. B. Homonymen). Die Abgrenzung zwischen Polysemie und einfacher Mehrdeutigkeit ist jedoch unscharf.

Diese Wörter sind normalerweise in einem einzigen Wörterbucheintrag zu finden, obwohl dies je nach Wörterbuch variieren kann und die Unterscheidung nicht immer einfach ist. Ein Beispiel: Das Wort "trocken" hat mehrere Bedeutungen. es kommt immer auf den Kontext an. Ein Boden kann trocken sein, ein Wein oder der Humor ebenfalls. Trotzdem haben die unterschiedlichen Bedeutungen eine gewisse Verbindung zueinander. In allen Zusammenhängen - sei es bei trockenem Boden, Wein oder Humor - wird mit dem Begriff "trocken" dasselbe ausgedrückt.

Übung 5

Bereite eine Tabelle mit zwei Spalten vor, eine für Homographen, eine für Homophone. Hör dir dann das folgende Lied an und trage alle Wörter, die du gehört hast, in die rechte Spalte ein.

Final thought for this lesson

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